Hüfte
Hüfte
Hüftprothese

Die degenerative Abnutzung der artikulierenden Gelenkskomponenten (Hüftpfanne und Hüftkopf) verursacht einerseits schmerzhafte Beschwerden im betroffenen Hüftgelenk sowie eine deutliche Beeinträchtigung der Beweglichkeit.
Die Diagnosestellung wird neben einer klinischen Untersuchung mit Röntgenaufnahmen des Hüftgelenkes durchgeführt.
Sollte die Schmerzsymptomatik oder der reduzierte Aktionsradius die Lebensqualität beeinträchtigen, ist die Implantation einer Hüfttotalendoprothese empfehlenswert. Dabei wird der körpereigene Hüftkopf entfernt und durch einen künstlichen ersetzt. Ebenso wird eine neue Hüftpfanne im Becken verankert, die gemeinsam mit dem neuen Hüftkopf das neue Hüftgelenk bildet.

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Hüftgelenksnahe Frakturen

Was versteht man unter hüftgelenksnahen Frakturen?

Bruch des Schenkelhalses

Es werden Brüche  so bezeichnet, die im Bereich des Hüftgelenkes auftreten und allgemein oft unter der Bezeichnung „Schenkelhalsbruch“  bezeichnet werden. Doch nicht jeder hüfgelenksnahe Bruch ist ein Schenkelhalsbruch und es ergeben sich je nach Lokalisation des Bruches unterschiedliche Therapienotwendigkeiten.

Ursachen für hüftgelenknahe Brüche

Die hüftgelenksnahe Fraktur ist im fortgeschrittenen Alter der häufigste Bruch. Durch die im Alter abnehmende Knochendichte,  genügt zumeist ein Sturz auf die Hüfte um einen Bruch zu verursachen. Bei jüngeren Patienten ist oft ein Hochrasanztrauma die Ursache für einen hüftgelenknahen Bruch wie zum Beispiel ein Sturz von der Leiter sowie Fahrrad-oder Motorradstürze.

Symptome bei einem Schenkelhalsbruch

Ein hüftgelenksnaher Bruch ist immer stark schmerzhaft, das betroffene Bein kann nicht belastet werden und das Bein kann nicht gestreckt gehoben werden. Oft ist das Bein nach außen rotiert und jeder Bewegungsversuch verursacht starke Schmerzen. Die Schmerzen können auch in der Leistenregion, manchmal im Bereich des Kniegelenkes auf der gleichen Seite wahrgenommen werden.

Diagnose der hüftgelenknahen Fraktur

Bei einem Verdacht auf das Vorliegen eines Bruches, müssen immer Röntgenaufnahmen in zwei Ebenen durchgeführt werden. Sollte man auf den Röntgenaufnahmen keinen Bruch erkennen, aber ein eindeutiger klinischer Verdacht auf das Vorliegen eines Bruches bestehen, empfiehlt sich eine genauere Abklärung mittels Computertomographie.

Therapie der hüftgelenksnahen Fraktur

Therapieziel ist immer die möglichst rasche Mobilisierung, im Idealfall die Mobilität vor der Verletzung zu erreichen.

Je nach Lokalisation, Dislokation und Alter des Patienten sind unterschiedliche Operationsmethoden und Implantate anzuwenden.

Die klassische mediale Schenkelhalsfraktur kann bei geringer Dislokation (Verschiebung) mit Schrauben stabilisiert werden. Ist der Bruch deutlich verschoben und liegt eine Trümmerzone vor muss eine Hüftprothese implantiert werden, wobei im fortgeschrittenen Alter der prothetische Ersatz des Hüftkopfes genügt, während bei jüngeren Patienten eine Totalprothese inklusive Ersatz der Hüftpfanne vorgezogen wird. Ist der Bruch am Übergang vom Oberschenkelschaft zum Schenkelhals lokalisiert, kann mit einem Nagel, der in den Markraum eingebracht wird und einer Schraube im Schenkelhals der Bruch stabilisiert werden.

Hüft-Totalendoprothese nach Schenkelhalsbruch
Dynamische Hüftschraube
Stabilisierung durch Verschraubung
Stabilisierung mit Nagel und Klinge
Hüftprothese

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Impingement der Hüfte (FAI)

Was ist ein Hüftimpingement?

Beim sogenannten Hüftimpingement oder Femoro-Acetabulären Impingement  handelt es sich um eine Einklemmungssymptomatik zwischen dem Hüftkopf und der Hüftpfanne. Es kann durch eine bestehende Enge bei Beugungsbewegungen zu einer Einklemmung von knorpeligen Strukturen kommen.

Ursachen für ein Hüftimpingement

Als mögliche Ursache wird eine Abweichung zwischen der Form des Hüftkopfes und der Hüftpfanne, im Sinne einer ungenauen Passform gesehen. Diese kleine Diskrepanz kann bewirken, dass der Hüftkopf bei gewissen Bewegungen am Rand der Gelenkpfanne anschlägt und dabei schmerzhafte Beschwerden verursacht. Sollte dieser Zustand längere Zeit bestehen, kann es zu einer Schädigung des Gelenkknorpels und damit zu einer frühzeitigen Abnützung (Arthrose) des Hüftgelenks führen. Es kann auch zu einem Abriss des knorpeligen Pfannenrandes (Labrum) kommen, was ebenfalls zu schmerzhaften Beschwerden führt (CAM-Impingement).

Symptome bei einem Hüftimpingement

Eine eindeutig hinweisende Symptomatik ist nicht immer vorhanden. Oft kommt es zu einem Schmerz in der Leistenregion vor allem nach sportlicher Betätigung oder anderen Belastungen. Betroffene können oft im Hüftgelenk nicht mehr vollständig beugen und der Bewegungsumfang im Hüftgelenk kann eingeschränkt sein. Es werden auch häufig stechende Schmerzen im Hüftgelenk, ausgelöst durch längeres Sitzen, wahrgenommen.

Diagnose des Hüftimpingement

Hinweise auf das Vorliegen eines Hüftimpingement bringt eine klinische Untersuchung, bei der unterschiedliche Provokationstests zur Schmerzauslösung durchgeführt werden können.

Zur Standarddiagnostik sollte in jedem Fall eine Röntgenuntersuchung durchgeführt werden um die Form der Hüftpfanne und des Hüftkopfes zu beurteilen. Bei Verdacht auf ein CAM-Impingement (Labrumläsion) sollte eine Magnetresonanztomographie durchgeführt werden.

Therapie bei Hüftimpingement Symptomatisch kann mit Schmerzmedikation eine Beschwerdebesserung erreicht werden. Eine Physiotherapie sowie physikalische Anwendungen können ebenfalls eine Verbesserung bewirken. Sollte das mechanische Problem jedoch bestehen bleiben, ist von einer weiteren Schädigung des Hüftgelenks auszugehen.  Eine Labrumläsion kann eventuell im Rahmen einer Arthroskopie behoben werden. Bei einer fortgeschrittenen Arthrose ist meist nur noch die Implantation einer Hüftprothese sinnvoll.

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Knie
Kreuzbandriss

Wozu benötigt man ein vorderes und ein hinteres Kreuzband?

Das vordere Kreuzband (Ligamentum cruciatum anterius) und das hintere Kreuzband (Ligamentum cruciatum posterius) verbinden zentral im Kniegelenk den Oberschenkelknochen und das Schienbein miteinander und gewährleisten so die Stabilität, den Zusammenhalt und den richtigen Bewegungsablauf des Kniegelenks.

Was ist ein Kreuzbandriss?

Der Kreuzbandriss – auch Kreuzbandruptur genannt – ist eine häufige Knieverletzungen. Hierbei kommt es zu einem teilweisen oder kompletten Riss des vorderen und/oder hinteren Kreuzbandes im Kniegelenk. Diese Verletzung kann einerseits isoliert, andererseits kombiniert mit Verletzungen von anderen Kniestrukturen (vor allem Seitenband und/oder Meniskusverletzungen) auftreten.
Ein vorderer Kreuzbandriss kommt  wesentlich häufiger vor als ein hinterer Kreuzbandriss.

Durch den Riss des vorderen oder hinteren Kreuzbandes kann es zu einer Instabilität des Kniegelenkes kommen, die sich vor allem beim Abwärtssteigen über Treppen oder beim Bergabgehen deutlich auswirken kann. Oft kommt es zu sogenannten „giving-way“-Attacken, bei denen das Kniegelenk einfach nachgibt.

Sollten instabile Verhältnisse über einen längeren Zeitraum bestehen, können dadurch Schäden am Gelenkknorpel oder an den Menisken begünstigt werden.

Ursachen für einen Kreuzbandriss

Ein Kreuzbandriss wird zumeist durch eine plötzliche Kraft- und Gewalteinwirkungen auf die Komponenten des Kniegelenks, etwa eine übermäßige Beugung, Streckung oder Verdrehung des Kniegelenks, verursacht. Typischerweise handelt es sich beim vorderen Kreuzbandriss zumeist um eine Sportverletzung, die durch eine abrupte Drehung des Beins oder einen plötzlichen Richtungswechsel beim Laufen oder Springen, z.B. bei Sportarten wie Fußball und Skifahren, verursacht wird. Der wesentlich seltenere hintere Kreuzbandriss tritt dagegen oft als Folge einer äußeren Gewalteinwirkung, bei der das Kniegelenk überstreckt wird, auf, beispielsweise durch ein Aufpralltrauma bei einem Verkehrsunfall.

Symptome bei einem Kreuzbandriss

Ein Kreuzbandriss zeigt sich im akuten Stadium, also sofort nach der Verletzung durch einen stechenden Schmerz. Hinzu kommt im Verlauf oft ein Instabilitätsgefühl im Knie, sowie Symptome, die direkt nach dem Kreuzbandriss bzw. erst einige Stunden später auftreten, wie eine Schwellung des Knies und eventuell eine Kniegelenksblockade.

Manchmal kann ein Kreuzbandriss zunächst auch unbemerkt bleiben. Er äußert sich dann erst später durch eine Instabilität des Knies mit Unsicherheiten beim Gehen und spontanem Wegknicken im Kniegelenk.

Diagnose eines Kreuzbandrisses

Einen Kreuzbandriss kann ein erfahrener Sportchirurg meist schon anhand der klinischen Untersuchung, aufgrund der Instabilität diagnostizieren.

Zur Diagnosesicherung sowie um eventuelle Begleitverletzungen zu erkennen sollte eine Röntgenuntersuchung und eine Magnetresonanztomographie durchgeführt werden. Die Röntgenuntersuchung dient dazu knöcherne Verletzungen des Kniegelenks auszuschließen. Mithilfe der Magnetresonanztomographie kann der Kreuzbandriss bildlich nachgewiesen werden und eventuelle Verletzungen der Menisken und der Seitenbänder beurteilt werden.

Behandlung eines Kreuzbandrisses

Ein Kreuzbandriss benötigt in jedem Fall eine Therapie. Im Akutstadium sollte das Knie mit Eis gekühlt werden um einer Schwellung vorzubeugen. Grundsätzlich kann ein Kreuzbandriss sowohl konservativ als auch operativ behandelt werden. Bei der konservativen Behandlung wird versucht durch Muskelaufbau im Rahmen von Physiotherapie das Kniegelenk zu stabilisieren.

In Abhängigkeit vom sportlichen Anspruch sowie des Anforderungsprofils des Patienten an sein Kniegelenk sollte die richtige Entscheidung bezüglich der Therapieauswahl getroffen werden. Bei Begleitverletzungen wie einem Seitenbandriss oder Meniskusriss sollte eine Operation innerhalb der ersten beiden Wochen nach der Verletzung durchgeführt werden. Beim Wunsch möglichst rasch wieder zu Sportarten wie Fußball, Handball, Basketball oder Skifahren zurückzukehren ist eine frühzeitige Operation ebenfalls empfehlenswert.

Bei weniger ambitioniertem Sportprofil kann zunächst über konsequente Physiotherapie eine muskuläre Kompensation aufgebaut werden und nach Abschluss evaluiert werden. Ist das Kniegelenk dann ausreichend stabil war die konservative Therapie erfolgreich. Bei anhaltender Instabilität kann auch sekundär eine Operation durchgeführt werden.

Operation bei Kreuzbandriss

Bei der Sehnenersatzoperation können unterschiedliche körpereigene Sehnen verwendet werden. Die häufigsten Methoden sind die Verwendung der Sehne des musculus semitendinosus welcher eventuell mit der Sehne des musculus gracilis verstärkt wird oder die Verwendung eines Teiles der Patellasehne, welche mit jeweils einem kleinen Knochenstück von der Kniescheibe und einem vom Schienbeinkopf entnommen wird. Aus den entnommenen Sehnen wird ein entsprechendes Transplantat angefertigt und anschließend im Rahmen der arthroskopischen minimal invasiv durchgeführten Operation im Oberschenkelknochen sowie im Schienbeinkopf verankert. Auch für die Verankerung stehen unterschiedliche Methoden und Implantate zur Verfügung.  

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Meniskusverletzung & -riss

Wozu dient ein Meniskus?

Im menschlichen Kniegelenk gibt es einen Außen- und einen Innenmeniskus. Dabei handelt es sich um halbmondförmige Knorpelscheiben, die eine „Stoßdämpferfunktion“  übernehmen zwischen dem Kopf des Schienbeins und dem Ende des Oberschenkelknochens.  Gemeinsam mit dem Gelenkknorpel werden die Formunterschiede der beiden Gelenkanteile ausgeglichen sowie das Gewicht optimal auf das Kniegelenk verteilt.

Der Innenmeniskus ist mit dem inneren Seitenband verwachsen und somit wesentlich häufiger von Verletzungen betroffen als der Außenmeniskus.

Einteilung von Meniskusrissen

Je nach ihrer Lokalisation und Rissform werden Meniskusrisse  unterteilt. So werden Meniskusrisse im vorderen, mittleren oder hinteren Meniskusdrittel je nach deren Lage unterschieden, sowie  nach der  Rissform senkrechte, waagerechte, quere, korbhenkelartige oder lappenförmige Meniskusrisse unterschieden werden. Der fest mit dem Innenband und der Gelenkkapsel verwachsene und daher unbeweglichere Innenmeniskus (Meniscus medialis) ist wesentlich häufiger von Rissen betroffen als der Außenmeniskus (Meniscus lateralis). Fast die Hälfte aller Meniskusrisse tritt dabei im hinteren Drittel des Innenmeniskus auf. Männer sind insgesamt doppelt so häufig von einem Meniskusriss betroffen als Frauen.

Ursachen und Entstehung von Meniskusrissen

Ein Meniskusriss kann einerseits durch traumatische oder degenerative Ursachen entstehen. Außerdem kann auch eine Kombination von traumatischen und degenerativen Ursachen einen Meniskusriss zur Folge haben. Ein traumatischer Meniskusriss entsteht meist im Rahmen von Sportverletzungen, vor allem durch Dreh-Beugebewegungen des Kniegelenks oder plötzliche Drehbewegungen mit abruptem Bewegungsstopp, wie sie häufig bei Stop-and-Go-Sportarten wie Fußball, Basketball, Handball oder Tennis auftreten. Häufiger als traumatische Meniskusrisse finden sich Risse aufgrund degenerativer Veränderungen. Solche degenerativen Veränderungen im Kniegelenk kommen durch starke und chronische Überbelastungen des Kniegelenks, etwa durch Übergewicht, durch jahrelange sportliche Belastungen oder beim häufigen Arbeiten in tiefer Hocke zustande. Chronische Überlastungen des Kniegelenks können zu kleinsten Rissen im Knorpelgewebe führen, so dass bei entsprechender Vorschädigung schon bei kleinsten Belastungen, etwa beim in die Hocke gehen, ein Meniskusriss entstehen kann.

Symptome bei einer Meniskusverletzung

Ein unfallbedingter Meniskusriss zeigt sich im Moment des Geschehens in typischer Art und Weise durch plötzlich auftretende Schmerzen im Bereich des Kniegelenkspaltes. In weiterer Folge kann es zu einer Blockierung des Kniegelenks durch eine Einklemmung kommen, so dass das Knie nicht mehr komplett gestreckt oder gebeugt werden kann. Durch degenerative Veränderungen oder Überbelastungen entstandene Meniskusschäden verursachen vor allem Symptome wie unter Belastung auftretende Schmerzen im Kniegelenk oder schmerzhafte Bewegungseinschränkungen. Ein nicht behobener Meniskusriss kann die vorzeitige Entstehung einer Kniegelenksarthrose (Gonarthrose) und somit eine irreversible Schädigung des Gelenkknorpels begünstigen.

Diagnose eines Meniskusrisses

Ein erfahrener Sportchirurg kann einen Meniskusriss mit großer Wahrscheinlichkeit  im Rahmen einer klinischen Untersuchung in Kombination mit einem  Anamnesegespräch diagnostizieren.  Bei der körperlichen Untersuchung überprüft der Arzt die sogenannten Meniskuszeichen: Steinmann-Zeichen I, Steinmann-Zeichen II, Böhler-Zeichen und Payr-Zeichen. Dabei handelt es sich um Schmerzreaktionen, die durch bestimmte Handgriffe und Bewegungen des Knies ausgelöst werden und Aufschluss über die Lokalisation und Art des Meniskusrisses geben. Zur Absicherung der Diagnose sowie zum Auffinden eventueller Begleitschäden  sollte eine Magnetresonanztomographie (MRT) und eventuell eine Röntgenuntersuchung des Kniegelenks durchgeführt werden.

Behandlung eines Meniskusrisses

Die operative Behandlung von Meniskusrissen ist immer im Rahmen einer Arthroskopie (Gelenkspiegelung) über zwei kleine Hautschnitte von jeweils circa 1cm Länge möglich. Bei basisnahen Rissen kann bei jungen Patienten eine Meniskusnaht durchgeführt werden.  Da der Meniskus von der Basis in Richtung Peripheriemit Blut versorgt wird, ist eine Heilung von genähten Rissen nur in Basisnähe möglich. Alte Risse und bereits zerschichtete Meniskusanteile werden teilweise entfernt, wobei darauf geachtet wird, dass so viel Meniskusgewebe wie möglich belassen wird. Werden eingeschlagene und bewegliche Meniskusanteile nicht entfernt, kann es zu irreversiblen Schädigungen des Gelenksknorpels kommen, was wiederum schmerzhafte Beschwerden nach sich zieht. Eine Sonderform des Meniskusrisses ist der sogenannte „Korbhenkelriss“. Bei dieser Form ist der innere Meniskusanteil durch einen Längsriss vom basisnahen Meniskusteil abgelöst und in den Gelenkspalt eingeschlagen. Diese Rissform führt oft zu einer schmerzhaften Einklemmungssymptomatik und sollte möglichst rasch operativ saniert werden.

Je nach Größe der Resektion und in Abhängigkeit von den Zusatzeingriffen im Rahmen der Arthroskopie ist postoperativ eventuell eine Teilentlastung mit Unterarmstützkrücken für ein bis zwei Wochen erforderlich. Im Falle einer Naht ist eine Entlastung für bis zu sechs Wochen nach der Operation notwendig. Die postoperative Physiotherapie ist in jedem Fall empfehlenswert.

Alternativ kann bei kleinen Horizontalrissen ohne Einklemmungssymptomatik auch eine konservative Therapie durch Entlastung mit Gehhilfen, Schmerztherapie und Physiotherapie versucht werden.

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Knieprothese

Sollten aufgrund degenerativer Abnützungserscheinungen oder als Unfallfolge die Gelenkknorpel im Kniegelenk stark geschädigt sein, kommt es zu schmerzhaften Beschwerden vor allem bei körperlichen Aktivitäten.
Da die Schmerzwahrnehmung sowie das jeweilige Anforderungsprofil an seinen Bewegungsapparat individuell sehr unterschiedlich sind, sollte man sich mit der Entscheidung ob eine Totalendoprothese des Kniegelenks notwendig ist, ausführlich auseinander setzen. Wenn man in bildgebenden Verfahren (Röntgen oder Magnetresonanztomographie) deutliche Knorpelschäden erkennen kann und die Beschwerdesymptomatik dementsprechend ist, muss man als Patient beurteilen ob die Schmerzen und die Beeinträchtigung der Mobilität die Lebensqualität in einem Ausmaß verringern, dass man an sich eine Operation durchführen lassen würde.
Bei der Implantation einer Knietotalendoprothese werden zunächst die geschädigten Knorpelanteile entfernt und die Gelenkflächen mit Metallflächen ersetzt. Diese Metallflächen artikulieren über einen Mittelteil aus hochvernetztem Kunststoff (Polyethylen), dem sogenannten Inlay.

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Patellaluxation / Kniescheibenverrenkung

Was ist eine Kniescheibenverrenkung?

Die Kniescheibe (Patella) ist ein Knochen der in die Sehne des großen vierteiligen Streckmuskels (musculus quadriceps femoris) integriert ist und übernimmt für die optimale Kraftübertragung bei der Streckung im Kniegelenk eine wichtige Funktion. Die Kniescheibe ist an ihrer Gleitfläche leicht spitz geformt um optimal in der Gleitfläche des Oberschenkelknochens, welche muldenartig geformt ist, zu gleiten. Unter gewissen Umständen und Krafteinwirkungen kann die Kniescheibe aus ihrem Gleitlager springen (luxieren) und zu schmerzhaften Beschwerden sowie zu einer blockierenden Bewegungseinschränkung des Kniegelenkes führen. Die verrenkte Kniescheibe kann dann entweder in der verrenkten Position bleiben oder spontan wieder in ihre ursprüngliche Lage springen.

Ursachen für eine Kniescheibenverrenkung

Häufigste Ursache für eine Patellaluxation ist eine angeborene zu flache Form der Gleitfläche der Kniescheibe und des Gleitlagers des Oberschenkelknochens (Dysplasie). Ebenfalls häufig begünstigt eine Fehlstellung der Beinachse („X-Beine“), oder ein zu weit außen (lateral) gelegener Ansatz der Kniescheibensehne am Schienbein eine Patellaluxation. Dadurch gleitet die Kniescheibe nicht zentral im Gleitlager zwischen den Femurkondylen, sondern zu weit außen (lateral). Somit kann es bei Beuge- und Drehbewegungen im Kniegelenk, vor allem beim Sport, wodurch der Ansatzpunkt der Kniescheibensehne nach außen verlagert und damit die Zugrichtung der Sehne verändert wird zur beschriebenen Verrenkung kommen.  Im Rahmen einer Patellaluxation kommt es fast immer zu einer Zerreißung des inneren Bandapparates (mediales Retinaculum), der die Kniescheibe in einer zentralen Position hält.

Symptome bei einer Kniescheibenverrenkung

Eine erstmalige Patellaluxation geht nahezu immer mit einem deutlichen Gelenkerguss (starke Schwellung) sowie starken Schmerzen einher. Verbleibt die Kniescheibe in der verrenkten Position ist das Kniegelenk blockiert und kann aufgrund der Schmerzen weder gebeugt noch gestreckt werden. In diesem Fall zeigt sich die Kniescheibe durch die Haut an der Außenseite des Kniegelenkes liegend.

Diagnose einer Kniescheibenverrenkung

Sollte die Kniescheibe in der verrenkten Position sein, genügt ein Blick um die Diagnose zu stellen. Ist die Kniescheibe bereits wieder in die ursprüngliche Position gesprungen geben die starke Schwellung und der Druckschmerz über dem zerrissenen Bandapparat Hinweise auf die vorliegende Verletzung. Zur Standartdiagnostik gehört in erster Linie eine Röntgenaufnahme, die die Lage der Kniescheibe zu ihrem Gleitlager dokumentiert. Ist die Kniescheibe in ihrem Gleitlager  sollten auch Röntgenaufnahmen in 30°, 60° sowie 90° Beugung des Kniegelenkes  durchgeführt werden. Sollte sich in den Röntgenbildern der Verdacht ergeben, dass ein Knorpelstück von der Rückseite der Kniescheibe oder vom äußeren Rand des Oberschenkelknochens ausgeschlagen ist, sollte eine Computertomographie durchgeführt werden. In weiterer Folge muss man der Ursache der Kniescheibenverrenkung auf den Grund gehen, da je nach Ursache unterschiedliche Therapien notwendig sind. Zur genaueren Abklärung gehören die Bestimmung der Beinachsen durch Ganzbein-Röntgenaufnahmen, sowie eine Magnetresonanztomographie zur Beurteilung des inneren Bandapparates und eine Bestimmung des TTTG-Abstandes (Tuberositas tibiae-trochleäre Grube).

Behandlung einer Kniescheibenverrenkung

Wenn die Ursache für die Instabilität der Kniescheibe festgestellt wurde, sind je nach Verletzungsmuster unterschiedliche Therapiekonzepte notwendig. Das Therapieangebot reicht dabei von der konservativen Therapie mit initialer Ruhigstellung und anschließender Physiotherapie bis zu diversen operativen Verfahren.

Operation bei Kniescheibenverrenkung/Patellainstabilität

Ist eine deutliche Achsenfehlstellung verantwortlich für die Instabilität sollte eine Korrektur der Beinachse im Rahmen einer Umstellungsosteotomie durchgeführt werden. Ist nur der innere Bandapparat zerrissen ist eine Rekonstruktion desselben notwendig. Bei einem zu weit nach außen liegenden Ansatz der Patellasehne sollte dieser und damit die Zugrichtung der Sehne nach innen versetzt werden. Oft sind Kombinationen von unterschiedlichen Operationsmethoden sinnvoll. Ein erfahrener Sportchirurg kann mit ihnen das für sie beste Behandlungskonzept erarbeiten.

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Sprunggelenk & Fuß
Bänderverletzung & -riss im Sprunggelenk

Welche Bänder gibt es im oberen Sprunggelenk?

Das obere Sprunggelenk (articulatio talocruralis) bezeichnet das Gelenk zwischen Schien- und Wadenbein und dem Sprungbein. Schienbein und Wadenbein sind über eine feste Bandverbindung knapp oberhalb des Gelenkes, die sogenannte Syndesmose fest miteinander verbunden. Durch diese Bandverbindung wird der korrekte Abstand zwischen diesen beiden Knochen gehalten, was für die Funktion des Sprunggelenkes notwendig ist. Vom Außenknöchel ziehen drei Bänder fächerförmig zum Fußskelett (Ligamentum fibulotalare anterius, Ligamentum fibulocalcaneare und Ligamentum fibulotalare posterius). Ebenfalls zieht vom Innenknöchel eine Bandverbindung zum Fußskelett (Ligamentum deltoideum). Diese Außen- und Innenbändern sind für die korrekte Führung des Sprunggelenkes verantwortlich.

Ursachen für eine Bänderverletzung

Der typische Verletzungsmechanismus ist das Umknicken mit dem Fuß, auch Überknöcheln genannt. Häufig kommt es beim Sport, vor allem bei Ballsportarten  zu diesen Verletzungen. Es werden dabei die drei äußeren Bänder, die vom Außenknöchel zum Fußskelett ziehen, gedehnt. Bei größerer Krafteinwirkung kann es zu einem Bänderriss kommen, wobei ein Band, zwei oder alle drei Bänder betroffen sein können. Eine Verletzung der Innenbänder ohne dass eine knöcherne Verletzung vorliegt kommt sehr selten vor. Selten kann es auch zu einem Riss des Syndesmosenbandes kommen, das die Sprunggelenksgabel zwischen Schien- und Wadenbein fixiert.

Symptome bei einer Bänderverletzung im Sprunggelenk

Bei einer Zerrung eines oder mehrerer Bänder im Sprunggelenk kommt es immer zu einer schmerzhaften Schwellung und daraus resultierend zu einer Bewegungseinschränkung im Sprunggelenk. Die Belastung des betroffenen Fußes ist ebenfalls stark schmerzhaft. Ist ein oder mehrere Bänder teilweise oder vollständig gerissen kommt eine unterschiedlich ausgeprägte Hämatomverfärbung hinzu.

Diagnose bei einer Bänderverletzung im Sprunggelenk

Eine Bänderverletzung im Sprunggelenk gehört zu den häufigsten Verletzungen, wegen denen ärztliche Betreuung aufgesucht wird. Wichtig ist es durch Röntgenaufnahmen einen Bruch des Außenknöchels oder einen Riss des Syndesmosenbandes auszuschließen. Ein erfahrener Untersucher kann bei einer klinischen Untersuchung die Stabilität des Sprunggelenks richtig beurteilen und somit das Ausmaß der Verletzung beurteilen. Ob es sich um eine Zerrung oder einen Riss eines oder mehrerer Bänder handelt, ist für die weitere Therapie von großer Relevanz. Zur genauen Abklärung kann bei entsprechendem klinischen Befund auch eine Magnetresonanztomographie durchgeführt werden.

Behandlung einer Bänderverletzung im Sprunggelenk

Die wichtigste Sofortmaßnahme bei einer Sprunggelenkverletzung ist das Kühlen mit Eis um einer entstehenden Schwellung vorzubeugen. Eine Zerrung der äußeren Seitenbänder ist immer konservativ durch eine Ruhigstellung mit einer Sprunggelenksorthese für vier bis sechs Wochen zu behandeln. Ein Riss eines Bandes ist ebenfalls konservativ mit einer Orthese für sechs Wochen zu behandeln. Sollten zwei oder drei Bänder betroffen sein, liegt es in der Beurteilung des betreuenden Facharztes ob eine Operation aufgrund der vorliegenden Instabilität empfehlenswert ist. Bei der Operation werden die gerissenen Bänder genäht. Sollte das vordere Syndesmosenband gerissen sein, ist eine Operation immer ratsam. In diesem Fall wird die Sprunggelenksgabel mit zwei Schrauben stabilisiert um eine Heilung des Bandes zu ermöglichen. Eine Physiotherapie mit Propriozeptorentraining ermöglicht eine deutlich raschere Rückkehr zum gewohnten Anforderungsprofil.

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Achillessehnenriss

Wozu braucht man eine Achillessehne?

Achillessehne

Die Achillessehne verbindet den aus drei Anteilen bestehenden Wadenmuskel mit dem Fersenbein und ermöglicht somit die Kraftübertragung der Wadenmuskulatur auf das Fußskelett. Für den menschlichen Gang ist diese Sehne somit unersetzlich und erfüllt somit eine äußerst wichtige motorische Funktion. Die Achillessehne ist die dickste und längste Sehne im menschlichen Körper.

Ursachen für einen Achillessehnenriss

Ein Achillessehnenriss kommt fast immer bei einer vorgeschädigten Sehne vor und wird durch eine plötzliche, starke Beanspruchung verursacht. Solche Belastungen kommen vor allem bei Sportarten mit häufigen Beschleunigungen, jähen Stopps und häufigen Richtungswechseln vor (z.B. Tennis, Fußball). Nicht nur bei Sportlern kann es zu einem Riss der Achillessehne kommen, auch bei völlig untrainierten Personen, die zum Beispiel durch einen kurzen Sprint eine Überlastung der Sehne verursachen, kommt es immer wieder zu einem Riss der Achillessehne. Oft geht einem Sehnenriss ein Reizzustand der Achillessehne, eine sogenannte Achillodynie voraus. Eine Achillodynie bildet sich durch immer wiederkehrende Überlastungen der Achillessehne aus und äußert sich durch schmerzhafte Beschwerden und häufig durch eine Schwellung der Sehne, welche vor allem nach dem Sport auftritt. Begünstigend für das Entstehen von Schäden an der Achillessehne können sich  mangelhafte Dehnung vor sportlicher Betätigung, verkürzte Wadenmuskulatur, unpassende Schuhe und fortgeschrittenes Alter auswirken.

Diagnose der Achillessehnenruptur

Ein erfahrener Untersucher kann eine Achillessehnenruptur rasch diagnostizieren. Ein Zehenspitzenstand beziehungsweise eine Beugung im Sprunggelenk sind nicht mehr möglich. In kniender Position auf einer Liege wird Druck auf die Wadenmuskulatur ausgeübt, wenn sich keine Beugung im Sprunggelenk durch die Kompression zeigt, liegt ein Riss der Achillessehne vor. Es sollte in jedem Fall eine Röntgenaufnahme durchgeführt werden um einen knöchernen Ausriss der Achillessehne auszuschließen. Zur Diagnosesicherung kann zusätzlich eine Ultraschalluntersuchung oder eine Magnetresonanztomographie durchgeführt werden.

Therapie bei Achillessehnenriss

Orthese

Bei Vorliegen einer kompletten Ruptur der Achillessehne ist eine Operation notwendig. Bei der Operation wird die gerissene Sehne rekonstruiert und genäht. Postoperativ muss das Sprunggelenk ruhiggestellt werden, wobei zunächst eine Spitzfußstellung angestrebt wird, um die Sehne zu entlasten und den Heilungsverlauf positiv zu beeinflussen. Zur Ruhigstellung kann entweder ein Gips oder eine abnehmbare Orthese verwendet werden. Die Ruhigstellung beträgt sechs Wochen, wobei die Spitzfußstellung schrittweise in eine normale Stellung im Sprunggelenk übergeführt wird.

Sollte die Röntgenuntersuchung einen knöchernen Ausriss der Achillessehne zeigen, ist eine möglichst rasche Operation ratsam, wobei das ausgerissene knöcherne Fragment mit Schrauben wieder am Fersenbein fixiert wird. Wird ein Teilriss der Sehne mittels Ultraschall oder MRT festgestellt, kann eine konservative Therapie überlegt werden, wenn weniger als die Hälfte der Achillessehne betroffen sind. Auch hier wird das Sprunggelenk mit einer Orthese oder einem Gips für zumindest 6 Wochen ruhiggestellt.

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Achillodynie

Achillodynie bezeichnet einen krankhaften Zustand der Achillessehne, der gekennzeichnet ist durch stechende Schmerzen unter Belastung, in Ruhe, sowie druckschmerzhafte Empfindlichkeit und Verdickung der Achillessehne oder ihres Gleitgewebes.

Achillodynie bezeichnet einen krankhaften Zustand der Achillessehne, der gekennzeichnet ist durch stechende Schmerzen unter Belastung, in Ruhe, sowie druckschmerzhafte Empfindlichkeit und Verdickung der Achillessehne oder ihres Gleitgewebes.

Treten nach Über- oder Fehlbelastung Schmerzen im Bereich der Achillessehne auf, spricht man von einer Achillodynie oder Entzündung der Achillessehne. Dabei ist die Achillessehne oder ihr Sehnenansatz am Fersenbein schmerzhaft gereizt oder entzündet. Häufig ist eine ungewohnte Trainingsbelastung Ursache der Achillodynie.,auch Fuß- oder Beinfehlstellungen begünstigen die Reizung der Achillessehne.  Menschen mit Stoffwechselstörungen wie Diabetes oder Übergewicht haben ein höheres Risiko, eine Achillodynie zu entwickeln. Meist lässt sich die Achillodynie konservativ behandeln. Dafür sollte die sportliche Belastung zunächst eingestellt und in der Trainingspause die Achillessehne und der Fuß geschont werden. Spezielle Übungen für die Wadenmuskulatur (exzentrisches Training) und Schuheinlagen helfen vorbeugend, die Achillessehne gesund zu erhalten. Eine sehr gute und erfolgreich durchgeführte Therapie ist auch die Stoßwellentherapie.

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Hallux Valgus

Der Hallux valgus – auch als Frostballen, Ballenzehe oder Schiefzehe bezeichnet – ist eine Schiefstellung der Großzehe im Grundgelenk nach außen. Dadurch tritt ihr Ballen am Fußinnenrand oft deutlich hervor. Anfänglich stellt diese weit verbreitete Fehlstellung lediglich ein ästhetisches Problem dar. Später ist sie jedoch zunehmend mit Schmerzen verbunden. 

Für die Entstehung eines Hallux valgus sind meist mehrere Ursachen von Bedeutung, v.a.:

  • erbliche Bänder- und Bindegewebsschwäche,
  • ungesundes Schuhwerk – v.a. spitze, enge und hohe Schuhe,
  • chronische Polyarthritis
  • Das Grundgelenk der Großzehe bildet eine Wölbung zur Körpermitte, die Zehe selbst dreht sich nach innen. Zu Beginn ist die Verschiebung gering und nur mit einer Rötung verbunden. Ohne Behandlung und bei häufigem Tragen von ungeeignetem Schuhwerk verstärkt sich die Fehlstellung jedoch allmählich. Durch den zunehmenden Druck kommt es zu schmerzhaften Entzündungen und Bewegungseinschränkungen, weil der Fuß nicht mehr beschwerdefrei abgerollt werden kann. Durch häufig gleichzeitig bestehende andere Fehlstellungen kommt es zu einer Mehrbelastung der anderen Mittelfußknochen und zu einem Ungleichgewicht der Muskulatur. Der Druck der großen Zehe kann an den benachbarten Zehen zu weiteren Fehlstellungen wie z.B. Hammer- oder Krallenzehen führen.

Die Diagnose wird mittels Röntgenbild gestellt und je nach Fehlstellung die Therapie der Wahr festgelegt – entweder konservativ oder operativ.

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Fersensporn

Der Fersensporn ist eine der langwierigsten und am schwierigsten zu behandelnden Fußerkrankungen. Das liegt daran, dass ganz unterschiedliche Prozesse an Sehnen, Knochen und Nerven unter dem Begriff Fersensporn zusammengefasst werden.

Nur die detaillierte Diagnose des Fersensporns kann einen wirksamen Therapieansatz begründen. Wenn der im Einzelfall schmerzauslösende Krankheitsprozess genau identifiziert ist, können wir dem Patienten mit seinem oft über Monate andauernden Fersenschmerz konkret helfen.

Der Fersensporn hat seinen Namen von einem im Röntgenbild häufig gut darstellbaren knöchernen Anbau am Sehnenansatz. Wenn die an der Fußsohle verlaufende Plantarsehne betroffen ist, spricht man von einem plantaren Fersensporn bzw. unteren Fersensporn. Auch der Ansatz der Achillessehne am Fersenbein kann von dieser Erkrankung betroffen sein. Diese Variante nennt man oberen Fersensporn. Therapeutisch werden Stoßwellentherapie, physikalische Therapie, Stretching in unserer Ordination angeboten. Eine Operation ist frühestens nach 6 Monaten erfolgloser Therapie in Erwägung zu ziehen.

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Wirbelsäule
Wirbelkörperfrakturen

Ein Wirbelbruch wird entweder durch eine indirekte Verletzung z.B Sturz ,Autounfall etc. oder durch Osteoporose (Knochenerweichung) verursacht. Er kann sich durch bewegungsabhängige Schmerzen äußern. Manchmal ruft ein gebrochener Wirbel aber auch gar keine Symptome hervor und bleibt dann oft unentdeckt. Je nach Frakturform kann eine Wirbelfraktur konservativ oder operativ versorgt werden. Erfahren Sie hier mehr über den Wirbelbruch.

Wir unterscheiden einen Wirbelbruch nach Lokalisation oder Richtung der Energieeinwirkung:

  • Wirbelkörperfraktur
  • Dornfortsatzfraktur
  • Querfortsatzfraktur
  • Typ A – Kompressionsverletzungen: Hierbei wird der Wirbel gestaucht. Das passiert treten vor allem im vorderen Bereich der Wirbel.
  • Typ B – Distraktionsverletzungen: Durch ein Drehmoment zerreißt der Wirbel in Querrichtung. Solche Verletzungen entstehen im hinteren Wirbelbereich.
  • Typ C – Rotationsverletzungen: Sie entstehen während einer Drehung. Auch längsverlaufende Bänder und nicht selten Bandscheiben sind betroffen.

Wirbelbrüche werden zusätzlich in stabile und instabile Frakturen eingeteilt. Dies ist für die spätere Therapieentscheidung wichtig.

Bei einem stabilen Wirbelbruch sind die Weichteile wie die umgebenden Bänder unbeschädigt geblieben, sodass der Wirbelkanal nicht eingeengt wird und keine neurologischen Symptome auftreten. Der Betroffene kann meist früh behandelt und mobilisiert werden. Ein instabiler Wirbelbruch liegt vor, wenn der betroffene Wirbelsäulenabschnitt durch Kräfte, die von unterschiedlichen Richtungen einwirken, deformiert werden kann. Dazu zählen beispielswiese Distraktionsverletzungen (Typ B) und Rotationsverletzungen (Typ C). Sobald die Hinterwand des Wirbelkörpers betroffen ist, spricht man von einem instabilen Wirbelbruch, da dabei die Gefahr besteht, dass das Rückenmark durch verschobene Knochenbruchstücke verletzt wird. Die Verletzung kann bis zu einer Querschnittslähmung führen. Bei instabilen Frakturen ist der Betroffene länger in seiner Beweglichkeit eingeschränkt und muss operativ behandelt – stabilisiert werden.

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Sportverletzungen
Knorpeltherapie
Knorpelschaden

Was ist ein Gelenkknorpel?

In menschlichen Gelenken sind die artikulierenden Gelenkanteile mit einer glatten Knorpelschicht ausgekleidet, um ein möglichst reibungsloses Gleitverhalten der sich gegeneinander bewegenden Knochenenden zu gewährleisten. Dabei handelt es sich um hyalinen Knorpel, der sich vom Faserknorpel des Meniskus im Aufbau deutlich unterscheidet.  Hyaliner Knorpel hat eine hohe Druckelastizität jedoch eine sehr reduzierte Regenerationsfähigkeit.

Einteilung von Knorpelschäden

Je nach ihrer Ausdehnung in die Tiefe werden die Schädigungen in 4 Grade unterteilt, wobei Grad 1 eine leichte Aufrauhung des Knorpels bedeutet, während Grad 4 einen Knorpeldefekt bis zum darunterliegenden Knochen bezeichnet. Wesentlich für die Beurteilung des zugrundeliegenden Schadens ist auch die Größe sowie die Lokalisation der Knorpelläsion. Je nach Lage, Größe und Tiefe des Schadens können unterschiedliche therapeutische Konzepte durchgeführt werden.

Ursachen und Entstehung von Knorpelschäden

Knorpelschäden im Kniegelenk entstehen einerseits durch Fehlbelastungen welche durch Achsenfehlstellungen  der Beine wie X-Beine (Genu valgum) oder O-Beine (Genu varum) verursacht werden.  Durch diese Fehlstellungen kann der Knorpel wegen der einseitigen Belastung an den Stellen der Gewichtsaufnahme frühzeitig abgenützt werden und somit kann es zum Knorpelschaden kommen.

Andererseits können auch durch traumatische Vorgänge wie ein Sprung aus großer Höhe oder eine Patellaluxation punktuelle Knorpelläsionen entstehen, die in weiterer Folge zu einem Knorpelschaden führen.

Symptome bei einem Knorpelschaden

Bei einem degenerativen Knorpelschaden entstehen die schmerzhaften Symptome oft schleichend und nehmen mit der Zeit an Intensität zu. Oft beginnen die Schmerzen bei vermehrter Belastung und steigern sich ohne Therapie zu einem Zustandsbild mit Schmerzen auch in Ruhe. Es kann auch zu einer reaktiven Schwellung des Gelenkes (Gelenkerguss) kommen.  Im fortgeschrittenen kann es zu knackenden Geräuschen (Krepitation) bei Bewegungen im Kniegelenk kommen.

Bei einer traumatischen Knorpelschädigung im Rahmen einer Kniescheibenverrenkung oder einer heftigen Zerrung der Bänder kommt es zumeist zu einem Bluterguss im Kniegelenk (Hämarthros) und damit zu einer schmerzhaften Bewegungseinschränkung. Sollte ein größeres Knorpelstück ausgeschlagen werden kann dieses eine Bewegungsblockade im Kniegelenk verursachen.

Diagnose eines Knorpelschadens

Eine klinische Untersuchung kombiniert mit einer Anamnese ist zumeist hinweisend für das Vorhandensein einer Knorpelläsion. Zur Absicherung der Diagnose sollte eine Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt werden, wobei nicht jeder Magnetresonanztomograph zur Knorpeldiagnostik geeignet ist. Nur qualitativ hochwertige Geräte ermöglichen eine sichere Klassifizierung des vorliegenden Schadens. Die genaue Einteilung und Klassifizierung ist oft nur im Rahmen einer arthroskopischen Operation möglich.

Behandlung eines Knorpelschadens

Je nach Lokalisation, Ausdehnung und Schweregrad können unterschiedliche Therapien angewendet werden.  Beim noch nicht weit fortgeschrittenen Knorpelschäden (Grad 1 bis Grad 2) kann durch Ersatz von Gelenkflüssigkeit (durch Injektionen in das Gelenk) in Kombination mit einer Physiotherapie eine deutliche Besserung der Beschwerden erreicht werden. Bei fortgeschrittenen, umschriebenen Knorpeldefekten kann durch eine Anbohrung oder eine Microfrakturierung des unter dem defekten Knorpel liegenden Gewebes (subchondrale Zone)eine Art Defektheilung induziert werden, wobei sich der Defekt mit Faserknorpel füllen kann. Dieses Regeneratgewebe entspricht in Aufbau und Funktion nicht dem hyalinen Gelenkknorpel, kann aber eine Beschwerdebesserung verursachen. Bei deutlich begrenzten Knorpelschäden in der Belastungszone kann vor allem bei jüngeren Patienten eine Knorpeltransplantation durchgeführt werden. Eine Möglichkeit der Knorpeltransplantation besteht mit der sogenannten Mosaikplastik. Dabei werden Korpelzylinder aus nicht-gewichttragenden Anteilen des Kniegelenkes entnommen und anstelle der Defektzonen wieder eingesetzt.

Bei der Behandlung der Knorpelschäden darf man jedoch nicht vergessen die Ursache für die Entstehung der Knorpelschäden mit zu behandeln. Eine leichte Achsenfehlstellung kann oft durch spezielle Einlage oder ein Beinachsentraining im Rahmen der Physiotherapie verbessert werden. Schwerwiegende Achsenfehlstellungen sollten vor allem bei jungen Patienten auch operativ korrigiert werden um ein neuerliches Auftreten von Knorpelschädigungen zu verhindern.  

Ist der Knorpel in der gesamten Belastungszone hochgradig geschädigt und der Betroffene ist durch die Schmerzsymptomatik in seiner Lebensqualität deutlich eingeschränkt, bleibt meist nur noch der Gelenkersatz mit einer Kniegelenkprothese.

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Schulter
Impingement Syndrom

Was ist ein Impingement-Syndrom der Schulter?

Bei einem Impingement-Syndrom der Schulter liegt eine Einengung des Raumes zwischen Schulterdach und Oberarmkopf („Subakromialraum“) vor. Durch diesen Raum verlaufen Sehnen, außerdem liegt hier ein Schleimbeutel (Bursa subacromialis) um ein Reiben der Sehnen am knöchernen Schulterdach zu verhindern. Entsteht in diesem Subakromialraum  eine Enge kommt es zu einer Reizung der hier verlaufenden Sehnen sowie des Schleimbeutels, was wiederum zu einem Entzündungsreiz mit schmerzhaften Beschwerden führt. Bei längerer Persistenz dieses Entzündungsreizes kann es zu degenerativen Veränderungen an den Sehnen kommen. Sehr häufig sind Menschen betroffen die Überkopf-Tätigkeiten beruflich ausüben (Spengler, Maler) oder Sportarten mit Überkopf-Bewegungen (Tennis, Volleyball,..) betreiben.

Ursachen für ein Impingement-Syndrom der Schulter

Häufige Ursache für ein Schulter-Syndrom kann eine kontinuierlich oder sehr häufig ausgeführte Belastung oder Bewegung im Schultergelenk sein, bei der der Oberarmkopf an das Schulterdach geführt wird. Wie bereits erwähnt kommt es bei Überkopftätigkeiten oder Sportarten mit häufigen Überkopfbewegungen zu solchen Belastungen. Diese Reizungen führen zu einer Entzündung der Sehnen (Rotatorenmanschette) oder einer Schleimbeutelentzündung. Ein Knochensporn im Subakromialraum oder ein ungünstig geformtes Schulterdach können die Entstehung eines Impingement-Syndroms zusätzlich begünstigen.

Symptome bei einem Impingement-Syndrom der Schulter

Ein Impingement-Syndrom der Schulter zeigt sich zumeist durch globale Schmerzen in der Schulter. Im Anfangsstadium treten diese meist belastungsabhängig auf, vor allem beim Anheben des Armes. Es kommt zu einer deutlichen Einschränkung der Beweglichkeit des Armes sowie zu einer schmerzbedingten Kraftminderung. Vor allem Überkopfarbeiten und viele alltägliche Tätigkeiten wie das Anziehen oder das Heben von nur geringen Lasten sind nur mehr eingeschränkt möglich.
Im weiteren Verlauf gehen die anfänglichen belastungsabhängigen Schmerzen in Ruheschmerzen über, die oft auch nachts beim Liegen auf der Schulter auftreten.

Diagnose eines Schulter-Syndroms

Ein Impingement-Syndrom der Schulter lässt sich von einem erfahrenen Sportchirurgen zumeist durch eine klinische Untersuchung der Schulter unter Einbeziehung der Vorgeschichte und des jeweiligen Tätigkeitsprofils diagnostizieren.

Zur Diagnosesicherung sowie zur Ursachenerkennung sollten bildgebende Diagnosemethoden wie die Röntgenuntersuchung und die Magnetresonanztomographie eingesetzt werden. Die Röntgenbilder können einen möglichen eingeengten Subakromialraum durch einen Hochstand des Oberarmkopfes zeigen, sowie ein ungünstig geformtes Schulterdach. Informationen über einen entzündeten Schleimbeutel, Kalkeinlagerungen, sowie den Zustand der Sehnen erhält man durch die Magnetresonanztomographie.

Behandlung eines Impingement-Syndroms

Bei einem Impingement-Symdron der Schulter im Akutstadium, ist oft eine Schonung und Entlastung der betroffenen Schulter die Therapie der Wahl, wobei vor allem auslösende Bewegungsabläufe wie Überkopfarbeiten und das Heben von schweren Gewichten vermieden werden sollten. Oft ist auch eine begleitende entzündungshemmende medikamentöse Therapie sehr hilfreich. Bei anhaltenden Beschwerden oder besonders stark ausgeprägter Schmerzsymptomatik kann auch  eine Infiltration des Subakromialraumes durchgeführt werden. Nach dem Abklingen der akuten Schmerzsymptomatik sollte durch eine gezielte Physiotherapie die Stellung des Oberarmkopfes verbessert werden um einem Wiederauftreten der Beschwerden vorzubeugen.

Eine operative Behandlung des Impingment-Syndroms der Schulter ist empfehlenswert, wenn die Schmerzen und Bewegungseinschränkungen trotz einer konsequenten konservativen Therapie über mehrere Monate anhalten oder gar schlimmer werden. Bei einer Operation des Impingement-Syndroms wird eine subacromiale Dekompression durchgeführt, dabei wird über einen kleinen Schnitt eine kleine Kamera in den Subakromialraum eingeführt und über einen zweiten Zugang mit einem kleinen Shaver der entzündlich veränderte Schleimbeutel entfernt. Im Rahmen dieses Eingriffes kann auch ein Knochensporn an der Unterseite des Schulterdaches abgetragen werden. Durch diese Maßnahmen wird im Rahmen der Gelenkspiegelung (Arthroskopie) die Enge unter dem Schulterdach beseitigt, damit die Sehnen der Schulter wieder genügend Platz für eine reibungsfreie Bewegung haben.

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Schulterluxation & -instabilität

Wie kommt es zu einer Schulterverrenkung (Schulterluxation)/Schulterinstabilität

Labrum
Schultergelenk / Labrum

Das Schultergelenk ist ein Kugelgelenk, bestehend aus dem Oberarmkopf und der Gelenkpfanne des Schulterblattes. Die Gelenkpfanne ist sehr flach ausgebildet, was einerseits einen sehr großen Bewegungsumfang ermöglicht, andererseits die Gefahr einer Verrenkung vergrößert. Die Stabilisierung des Gelenkes wird vor allem durch die Gelenkkapsel, den Sehnenmantel der Schultermuskulatur (Rotatorenmanschette), sowie einem knorpeligen Ring (Labrum), welcher um die knöcherne Gelenkpfanne ausgebildet ist und somit die Gelenkfläche vergrößert.

Bei einer Verrenkung (Luxation) des Schultergelenkes rutscht der Oberarmkopf aus der Pfanne und kommt neben der Pfann zu liegen. Eine erstmalige Schulterluxation ist immer Folge eines Sturzgeschehens, typischerweise durch einen Sturz auf den ausgestreckten Arm. Seltener kommen Schulterluxationen vor die nicht durch einen Unfall verursacht werden sondern durch einen sehr schlaffen Bandapparat und eine sehr flach ausgeprägte Gelenkpfanne begünstigt werden. In diesem Fall spricht man von anlagebedingter oder habitueller Luxation.

Bei einer primär verletzungsbedingten Verrenkung der Schulter kommt es fast immer zu einer Ablösung des Labrums von der Gelenkpfanne (Bankhart-Läsion). Es kann auch in manchen Fällen ein Teil der knöchernen Gelenkpfanne mit dem Labrum ausbrechen (knöcherne Bankhart-Läsion). Durch diese Verletzungen kommt es zu einer Instabilität des Schultergelenkes. Eine Instabilität des Schultergelenkes führt zu wiederkehrenden Luxationen, vor allem bei sportlich aktiven Personen. Diese wiederholten Luxationen können schon bei sehr geringen Belastungen, manchmal bei Alltagstätigkeiten (Ankleiden) auftreten.

Beschwerden bei einer Schulterluxation

Unmittelbar nach einer Luxation hält der Betroffene den Arm in einer Schonhaltung, der Arm ist oft in federnder Fixierung und es kann im Schultergelenk nicht aktiv bewegt werden. Eine Sonderform der Schulterverrenkung ist die sogenannte Luxatio erecta, dabei luxiert der Kopf nach unten und bleibt unterhalb der Gelenkpfanne stecken. Bei dieser Form ist der Arm in einer nach oben gestreckten Position fixiert. Durch eine Luxation kann es auch durch den Druck des Oberarmkopfes zu einer Schädigung von Gefäßen oder Nerven kommen, weshalb immer die Sensibilität und Durchblutung der betroffenen Extremität überprüft werden sollte.

Diagnose einer Schulterluxation

Zur Diagnosestellung genügt zumeist ein Blick des erfahrenen Untersuchers. Eine zusätzliche Röntgenuntersuchung ist bei einer primären Luxation immer erforderlich um einen eventuell zusätzlich vorhandenen Bruch des Oberarmkopfes oder der Gelenkpfanne zu erkennen. Ebenfalls sollte die Sensibilität und die Durchblutung des betroffenen Armes untersucht werden. Nach dem Einrenken und der Ruhigstellung mit einem Schulter-Arm-Verband sollte eine spezielle Magnetresonanztomographie-Untersuchung durchgeführt werden, wobei im Rahmen dieser Untersuchung Kontrastmittel in das Gelenk appliziert wird (Arthro-MRT). Durch diese Untersuchung kann ich den Schaden an der Gelenklippe (Labrum) beurteilen und die weitere Therapie planen.

Therapie Schulterluxation / Schulterinstabilität

Die vorliegende Luxation ist durch eine möglichst frühe Einrenkung (Reposition) des Kopfes zu beheben. Manchmal sind dazu unterstützende anästhesistische Maßnahmen erforderlich. Nach Reposition wird die betroffenen Schulter zunächst mit einem Schulter-Arm-Verband ruhiggestellt und die weitere Diagnostik durchgeführt. Die Entscheidung ob eine operative Therapie erfolgen soll muss bei jedem Patienten individuell getroffen werden.

Dabei muss man zur Entscheidungsfindung einerseits das Patientenalter, andererseits sein individuelles sportliches und berufliches Tätigkeitsprofil sowie das Ausmaß der Verletzung heranziehen. Bei älteren Patienten ist eine konservative Behandlung nach einer Erstluxation sinnvoll, sofern nicht ein erhöhter sportlicher oder beruflicher körperlicher Anspruch besteht. Bei jüngeren Patienten sollte die primäre operative Versorgung einer Erstluxation angestrebt werden. Das Risiko einer verbleibenden Instabilität mit mehreren Folgeverrenkungen ist bei jungen, sportlich aktiven Patienten sehr groß. Die Operation kann zumeist im Rahmen einer Gelenkspiegelung (Arthroskopie) durchgeführt werden. Zunächst wird der Zustand des Gelenkes sowie die vorliegenden Schäden beurteilt.

Refixation des Labrum
Refixation des Labrum (Quelle: Arthrex)

Wird ein abgerissenes Labrum festgestellt, wird dieses wieder am Rand der Gelenkpfanne fixiert. Dazu verwendet man Fadenanker, die in den Pfannenrand eingebohrt werden und durch die das abgelöste Labrum wieder an den Pfannenrand befestigt wird.

Bei der konservativen Therapie wird der Arm zunächst für vorerst 2 Wochen im Schulter-Arm-Verband ruhiggestellt und anschliessend im Rahmen einer Physiotherapie die stabilisierende Muskulatur aufgebaut.

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Schultereckgelenk-Sprengung (ACG)

Was ist das Schultereckgelenk?

Das Schultereckgelenk oder Acromioclaviculargelenk (AC-Gelenk) ist die Verbindung zwischen dem äußeren Ende des Schlüsselbeins und dem Schulterdach. Es wird von drei Bändern sowie einer Gelenkkapsel stabilisiert. Funktionell ist das AC-Gelenk ein wichtiges Gelenk für die Beweglichkeit und Stabilität der oberen Extremität gegen den Rumpf.

Ursache der Sprengung des Acromioclaviculargelenkes

Der typische Unfallmechanismus für die Entstehung einer Acromioclavicularen Luxation ist der direkte Sturz auf das Schultergelenk, wie es vor allem bei Fahrrad- oder Motoradstürzen, aber auch bei Kontaktsportarten vorkommt. Es handelt sich um eine häufige Verletzung des Schultergürtels, wobei Männer häufiger betroffen sind als Frauen.

Symptome bei einer Sprengung des Schultereckgelenkes

Typische klinische Symptome sind Schmerzen über dem AC-Gelenk und das sogenannte Klaviertastenphänomen. Davon spricht man wenn durch Druck von oben auf das äußere Schlüsselbeinende, welches deutlich nach oben steht, dieses ähnlich einer Klaviertaste nach unten gedrückt werden kann. Wird der Druck nachgelassen schnellt es sofort wieder nach oben.

Meistens kann der Arm auf der betroffenen Seite aufgrund der Schmerzsymptomatik nicht gehoben werden.

Diagnose einer Acromioclavicularluxation

Eine frische höhergradige AC-Luxation ist meist durch das höherstehende Schlüsselbeinende blickdiagnostisch festzustellen. Durch Röntgenbilder kann eine knöcherne Verletzung festgestellt oder ausgeschlossen werden sowie das Ausmaß der Verletzung beurteilt werden. Zur Einteilung der Verletzungsschwere ist eine spezielle Röntgenaufnahme notwendig bei der man ein definiertes Gewicht beidseits in der Hand hält und beide Schultergürtel geröngt werden. Im Seitenvergleich kann man dann das Höhertreten des betroffenen Schlüsselbeines darstellen, die Verletzung klassifizieren und darauf basierend die geeignete Therapie durchführen.

Behandlung einer Schultereckgelenksprengung

AC-TightRope®-System (Quelle: Arthrex)

Je nach Schweregrad und Betätigungsprofil  wird eine Operation empfohlen oder eine konservative Therapie bevorzugt. Die Verletzung wird nach einer Klassifikation von Tossy oder Rockwood in Grad 1 bis  Grad 6 eingeteilt. Verletzungen Grad 1 können immer mit kurzfristiger Ruhigstellung in einem Dreiecktuch und Schmerztherapie behandelt werden. Zumeist führt die konservative Therapie auch bei Grad 2 Verletzungen zu sehr guten funktionellen Ergebnissen und zufriedenen Patienten. Grad 3 Verletzungen sollten bei Betroffenen die Sportarten mit häufiger Überkopf-Belastung (Handball, Volleyball,…), sowie bei Patienten mit Berufen, bei denen häufige Überkopftätigkeiten (Spengler, Maler,..) ausgeübt werden, operativ stabilisiert werden. Grad 4, 5 und 6- Verletzungen sind äußerst selten und sollten wenn möglich immer operiert werden.
Es gibt sehr viele unterschiedliche Operationsmethoden, wobei sich in den letzten Jahren auch hier minimal-invasive Methoden zunehmender Beliebtheit erfreuen. Dabei wird das Schlüsselbein, nachdem es in seine ursprüngliche Position gebracht wurde mit einem kleinen Seilzugsystem im Rabenschnabelfortsatz des Schulterblattes fixiert. Dieser Eingriff kann arthroskopisch unterstützt und somit über sehr kleine Hautschnitte durchgeführt werden. Postoperativ ist eine Ruhigstellung in einem Schulter-Arm-Verband für vier Wochen notwendig.

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SLAP-Läsion

Was ist eine SLAP-Läsion?

Die lange Bizepssehne tritt in das Schultergelenk hinein und setzt am Oberrand der Gelenkpfanne (Glenoid) an, wobei sie mit der knorpeligen Gelenklippe (Labrum) verwachsen ist und mit dieser einen Komplex bildet. SLAP ist somit eine Abkürzung für Superiores Labrum von Anterior nach Posterior und bezeichnet somit die Aufhängung der Bizepssehne am Schulterblatt (Bizepssehnenanker). Eine SLAP-Läsion bezeichnet somit eine Ablösung des Bizepssehnenankers von seiner ursprünglichen Position.

Ursache und Einteilung der SLAP-Läsion

Eine Verletzung des Bizepssehnenankers (SLAP-Läsion) wird meistens durch einen plötzlichen Zug auf eine bereits vorgespannte Bizepssehne verursacht. Beispielsweise beim Heben schwerer Gegenstände. Immer wieder ist eine SLAP Läsion bei Sportlern zu beobachten, die Wurfbewegungen ausführen (Tennis, Handball, Volleyball oder Speerwerfen) da bei einer Wurfbewegung hohe Torsions- und Zugkräfte auf den Bizepssehnenansatz wirken. Durch wiederholte Mikrotraumen kann der Bizepssehnenanker verletzt werden, was in weiterer Folge zu einer Ablösung führen kann. Die SLAP Läsionen werden in 5 Grade eingeteilt, wobei Grad 1 einer Auffaserung des Ankers bei stabiler Verankerung entspricht, während Grad 5 der gesamten Ablösung des Ankers inklusive der vorderen Knorpellippe bedeutet.

Beschwerden bei einer SLAP-Läsion und Diagnostik

Magnetresonanztomographie bei SLAP-Läsion

Ein einheitliches klinisches Bild bei SLAP-Läsionen ist nicht beschrieben. Die betroffenen Patienten werden vorstellig wegen unterschiedlichen Schmerzsymptomatiken, vor allem bei Belastung. Häufig sind Überkopfbelastungen schmerzhaft.

Spezielle Tests bei der klinischen Untersuchung können den Verdacht einer SLAP-Läsion erhärten. Die definitive Diagnose kann nur durch eine Magnetresonanztomographie mit Kontrastmittelapplikation ins Gelenk gestellt werden. Bei dieser Untersuchung lässt sich Labrumablösung am Pfannenrand darstellen.

Therapie bei einer SLAP-Läsion

Auch bei dieser Verletzung sollte neben dem Schweregrad, das Alter des Patienten sowie dessen persönliches Anforderungsprofil und seine Beschwerden für die Therapieplanung beachtet werden.

Grad 1 Läsionen können konservativ behandelt werden, bei alle höhergradigen Verletzungen sollte eine operative Versorgung angedacht werden.

Bei der im Rahmen einer Gelenkspiegelung durchgeführten Operation  kann, nachdem das genaue Ausmaß der Läsion festgestellt wurde der SLAP-Komplex rekonstruiert werden. Bei älteren Patienten kann bei höhergradiger Schädigung die lange Bizepssehne abgesetzt und verlagert werden (Tenodese).

Refixation des Labrums (Quelle: Arthrex)

Je nach Alter des Patienten wird somit entweder eine Rekonstruktion des SLAP Komplexes oder eine primäre Tenodese der Bicepssehne angestrebt. Bei der Rekonstruktion wird der abgelöste Bizepssehnenanker sowie eventuell mitbeteiligte Anteile des Labrums mit Fadenankern, die in den Knochen versenkt werden am Rand der Gelenkpfanne fixiert.

Da bei älteren Patienten die Ergebnisse nach Refixation schlechter sind, wird eine primäre Tenodese (Versetzung) der Bizepssehne durchgeführt. Dabei wird die Bizepssehne an ihrem Anker abgetrennt und somit der Zug auf den Bizepssehnenanker entfernt.

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Kalkschulter

Wie entsteht eine Kalkschulter?

Eine Kalkschulter entwickelt sich über einen längeren Zeitraum und bleibt anfänglich immer unbemerkt. Frauen sind häufiger betroffen als Männer.  Durch starke Beanspruchung des Schultergelenkes im Rahmen von sportlichen Aktivitäten oder körperlicher Arbeit, aber auch häufige Stürze mit resultierenden Sehnenverletzungen können zu einem Umbau von Sehnengewebe führen, wobei sich das Sehnengewebe zunächst in Faserknorpelgewebe umwandelt. In der Folge lagert der Körper Kalk in das Faserknorpelgewebe ein. Je nach Größe der Kalkeinlagerung kann die Sehne anschwellen und es kommt zu schmerzhaften Beschwerden sowie einer Bewegungseinschränkung.

Symptome bei einer Kalkschulter

Die Beschwerden und der jeweilige Verlauf stellen sich individuell sehr unterschiedlich dar. Häufig leiden Betroffene unter Schmerzen beim Liegen auf der betroffenen Schulter, oder stechenden Schmerzen mit deutlicher Bewegungseinschränkung und schmerzbedingter Kraftminderung.

Diagnose einer Kalkschulter

Eine Kalkschulter tritt oft in Kombination mit einem Impingement-Syndrom der Schulter auf. Eine klinische Untersuchung und eine Befragung des Patienten über den Verlauf und das Betätigungsprofil erhärten zumeist den Verdacht auf das Vorliegen einer Kalkschulter. Das Kalkdepot kann man mit Sonographie oder Röntgenaufnahmen nachweisen. Eine ergänzende Magnetresonanztomographie kann Aufschluss über das zusätzliche Auftreten eines Impingement-Syndroms sowie Information über den Zustand der Sehnen liefern.

Behandlung einer Kalkschulter

Die Kalkschulter bedarf nicht immer einer Therapie, da sich das Kalkdepot oft resorbiert und die Schmerzsymptomatik damit bessert. Die Resorption kann jedoch Monate dauern und die Schmerzen und Bewegungseinschränkung über einen langen Zeitraum bestehen bleiben. In der Akutphase sollte das Schultergelenk geschont werden und eine medikamentöse Therapie mit schmerzstillenden und Entzündungshemmenden Tabletten unterstützend begonnen werden. Bei längerer Persistenz der Beschwerden kann eine Stoßwellentherapie den Heilungsverlauf beschleunigen. Durch eine über einen längeren Zeitraum immobilisierte Schulter kommt es zur Einsteifung des Schultergelenkes, weswegen eine Physiotherapie zur Mobilisierung empfohlen wird.

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Ellbogen
Golf- & Tennisellenbogen (Epicondylitis)

Was genau ist eine Epicondylitis?

Von einer Epicondylitis spricht man wenn die Ansätze der Sehnen der Unterarmmuskulatur, welche am Oberarm ansetzen entzündlich gereizt sind. Den Ansatzpunkt der Sehnen am unteren Oberarm bezeichnet man als Epicondylus, die ansatznahe Sehnenreizung als Ansatztendinopathie.

Ursachen für eine Epicondylitis

Eine regelmäßige Überbeanspruchung der Unterarmmuskulatur kann zu einer Sehnenreizung im Ansatzbereich der Unterarmmuskulatur am unteren Oberarm führen. Da diese Überlastung oft bei Tennisspielern oder Golfern auftritt wird diese Symptomatik auch als Tennisellenbogen oder Golferellenbogen bezeichnet. Es können aber auch andere Beanspruchungen wie berufliche Belastungen beim Arbeiten mit schweren Werkzeugen zu diesen schmerzhaften Beschwerden führen.

Symptome bei einer Epicondylitis

Betroffene Patienten berichten immer über stechende Schmerzen am seitlichen Ellenbogen. Bei der  Untersuchung zeigt sich über dem Sehnenansatz eine deutliche Druckschmerzhaftigkeit. Bei Dreh- und Streckbewegungen im Ellenbogengelenk nimmt der Schmerz zu.

Die Diagnose einer Epicondylitis

lässt sich klinisch stellen, somit sind bildgebende Verfahren anfangs meist nicht erforderlich und sollten erst bei lange bestehenden Beschwerden angewendet werden, wobei sich Ultraschall und Magnetresonanztomographie eignen. Neben der klinischen Untersuchung ist auch eine genaue Anamneseerhebung bei welchen Tätigkeiten die Beschwerden auftreten hilfreich.

Therapie einer Epicondylitis

Epicondylitis-Orthese

Zunächst sollten die auslösenden Bewegungsabläufe nach Möglichkeit vermieden werden. Eine Unterstützung durch entzündungshemmende Medikamente kann den Reizzustand deutlich verbessern. Auch eine Epicondylitis-Orthese wirkt unterstützend und bringt in vielen Fällen eine Beschwerdebesserung. Bei längeren Verläufen kann eine Infiltration der Sehnenansätze  mit cortisonhältigen Präparaten angewendet werden. Alternativ gibt es die Möglichkeit einer Stoßwellentherapie. Durch Physiotherapie kann man mit Dehnungsübungen der Unterarmmuskulatur die Sehnenspannung reduzieren und ebenfalls eine Besserung erreichen.

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Riss der distalen Bizepssehne

Was ist die distale Bizepssehne?

Der lange Kopf des Bizepsmuskels am Oberarm hat zwei Sehnen, eine schulternahe (proximale)Sehne mit der der Muskel am Schulterblatt ansetzt  und eine distale (ellenbogennahe) Sehne mit der der Muskel an der Speiche am Unterarm ansetzt.

Ursachen für einen Riss der distalen Bizepssehne

Es sind fast immer Männer im mittleren Lebensalter betroffen, die relativ muskelkräftig sind und manuell arbeiten oder Muskelaufbau betreiben. Oft geht einem Sehnenriss eine degenerative Veränderung der Sehne voraus, die durch starke Beanspruchungen entsteht und meist unbemerkt bleibt. Der Sehnenriss entsteht wenn eine Kraft plötzlich auf den angespannten Muskel einwirkt.

Symptome bei einem distalen Bizepssehnenriss

Betroffene Patienten geben oft an ein „schnalzendes“ Geräusch beim Heben eines Gegenstandes vernommen zu haben. In der Ellenbeuge werden Schmerzen verspürt und es bildet sich eine Hämatomverfärbung. Im Verlauf der nächsten Tage kann man ein „nach-oben-Wandern“ des Muskelbauches beobachten.

Diagnose des distalen Bizepssehnenrisses

Ein erfahrener Untersucher kann einen Riss der distalen Bizepssehne relativ rasch feststellen.  Beim Anspannen des Muskels kann die Sehne nahe des  Ansatzes in der Ellenbeuge gut getastet werden. Ist die Sehne gerissen, ist anstelle der Sehne eine Delle tastbar. Wenn die Verletzung schon einige Tage alt ist und der Muskelbauch bereits nach oben gewandert ist, genügt ein Blick zur Diagnosestellung. Zur Sicherung der Diagnose sollte eine Ultraschalluntersuchung oder eine Magnetresonanztomographie durchgeführt werden.

Therapie beim Riss der distalen Bizepssehne

Da durch den Riss der ellenbogennahen Bizepssehne ein Defizit der Beugekraft im Ellenbogengelenk um 30-40%, sowie ein Kraftverlust bei Auswärtsdrehen des Unterarmes von ungefähr 50% verursacht wird, sollte vor allem bei beruflich- und sportlich aktiven Patienten eine Operation empfohlen werden.
Es gibt viele unterschiedliche Operationsmethoden, die jedoch alle eine Refixation der gerissenen Sehne am Ansatzpunkt an der Speiche zum Ziel haben. Es gibt mehrere Möglichkeiten wie man die Sehne wieder im Knochen verankert, zum Beispiel Fadenanker, eine Art Flaschenzugsystem über ein Metallplättchen oder es wird die Sehen mit zwei starken Fäden, die durch Bohrungen in der Speiche gezogen werden, direkt am Knochen fixiert.

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Ellenbogenluxation

Was ist eine Ellenbogenluxation/Ellenbogenverrenkung?

Ellenbogenluxation

Als Luxation des Ellenbogengelenkes wird die vollständige Verrenkung oder Auskugelung von den normalerweise artikulierenden Gelenkflächen des Oberarms und der Elle sowie der Speiche bezeichnet.

Ursachen für eine Ellenbogenluxation

Der häufigste Unfallmechanismus ist ein Sturz auf den gestreckten und nach hinten geführten Arm. Häufig kommt es bei Stürzen aus der Höhe zum Beispiel bei Reitunfällen, bei Judokämpfern aber auch bei einem Sturz von einer Leiter zu dieser Verletzung.

Symptome bei einer Ellenbogenluxation

Das Ellenbogengelenk ist stark schmerzhaft und in einer Fehlstellung fixiert, lässt sich also nicht bewegen und imponiert stark geschwollen. Bei einer starken Verschiebung der Knochen gegeneinander kann es zu Verletzungen von Gefäßen oder Nerven kommen, was sich durch eine Gefühlsstörung in den Fingern sowie in einer verminderten Durchblutung des Unterarmes äußert.

Diagnose der Ellenbogenluxation

Für einen erfahrenen Untersucher genügt ein Blick um die Diagnose zu stellen. Eine Röntgenaufnahme muss angefertigt werden um eventuelle knöcherne Verletzungen zu erkennen. Bei der Erstuntersuchung muss auch die Sensibilität und die Durchblutung überprüft werden. Sollte die Durchblutung des Unterarmes beeinträchtigt sein, müssen die Gefäße im Rahmen einer computertomographischen Angiographie dargestellt werden und das Ausmaß der Gefäßverletzung bestimmt werden.

Behandlung einer Ellenbogenverrenkung

Das verrenkte Gelenk muss so schnell wie möglich wieder eingerenkt werden und somit die ursprüngliche Stellung der Knochen zueinander wieder erreicht werden. Oft ist dieser Schritt nur unter Schmerzausschaltung durch eine Regionalanästhesie oder Kurznarkose möglich. Nach dem Einrenken müssen die Seitenbänder des Ellenbogengelenkes auf ihre Stabilität überprüft werden. Ist ein Bandkomplex vollständig gerissen, resultiert daraus eine Instabilität des Gelenkes und es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine neuerliche Luxation. Ist das Gelenk stabil, genügt eine Gipsruhigstellung für zwei Wochen und anschließende Physiotherapie. Bei einem instabilen Gelenk sollten die gerissenen Bänder im Rahmen einer Operation rekonstruiert werden. Begleitende knöcherne Verletzungen, die eine Instabilität des Gelenkes bewirken sollten ebenfalls operativ behandelt werden.

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Hand
Karpaltunnelsyndrom (CTS)

Was ist der Karpaltunnel?

Karpaltunnel

Der Karpaltunnel ist ein tunnelartig geformter Kanal, der den Durchtritt von Sehnen sowie eines wichtigen Nerven, des Medianusnervs vom Unterarm in die Hohlhand ermöglicht. Begrenzt wird der Karpaltunnel von den Handwurzelknochen sowie durch das straffe Handgelenksband (Retinaculum flexorum).

Wann spricht man vom Karpaltunnelsyndrom?

Das Karpal-Tunnel-Syndrom, abgekürzt KTS oder CTS (Carpaltunnelsyndrom), ist ein häufig auftretendes Nervenengpass-Syndrom an der oberen Extremität. Ein Nervenengpass-Syndrom entsteht, wenn ein Nerv durch Druck im Rahmen einer Einengung geschädigt wird. Beim Karpaltunnelsyndrom wird der Armmittelnerv (Nervus medianus) auf Höhe des Handgelenks, handflächenseitig bedrängt. Durch den Karpalkanal verläuft der Medianusnerv zusammen mit den oberflächlichen und tiefen Fingerbeugesehnen sowie der langen Daumenbeugesehne.

Symptome des Karpaltunnelsyndroms

Der Nervus medianus ist verantwortlich für die sensible Versorgung sowohl des Daumens als auch des Zeige-, Mittel- und des halben Ringfingers und somit für das Gefühl in diesem Bereich. Typischerweise kommt es bei einer Einengung  des Medianusnervs zu Taubheitsgefühlen,  Kribbeln und Einschlafen im Bereich dieser Finger. Häufig leiden Betroffene unter Nachtschmerzen, die durch ein Ausschütteln der Hände wieder verschwinden. Bei längerem Fortbestehen dieser Einengung werden die betroffenen Finger dauerhaft als „eingeschlafen“ wahrgenommen. In weiterer Folge kommt es zu einer Rückbildung (Atrophie) der Daumenballenmuskulatur und damit verbunden zu einer Bewegungseinschränkung des Daumens. Durch die eingeschränkte Berührungsempfindlichkeit (Sensibilität) der betroffenen Finger kommt es zu einer deutlichen Einschränkung bei alltäglichen Tätigkeiten vor allem bei feinmotorischen Aktivitäten, wie Ankleiden, Kochen und Nähen.

Wie entsteht ein CTS?

Zumeist entsteht ein CTS durch chronisch degenerative Prozesse im Rahmen einer entzündlichen Veränderung der im Kanal verlaufenden Beugesehnen. Auch als Spätfolge nach einem Bruch des Handgelenks kann ein CTS auftreten. Die Entstehung eines CTS kann begünstigt werden durch eine rheumatische Erkrankung oder eine hormonelle Störung. Frauen sind wesentlich häufiger betroffen als Männer.

Diagnose eines CTS

Wird ein Patient aufgrund von eingeschlafenen Fingern und zeitweisen Schmerzen vorstellig, sollte im Rahmen einer klinischen Untersuchung die Sensibilität im Versorgungsgebiet des nervus medianus überprüft werden. Besteht der Verdacht auf ein Karpaltunnelsyndrom, sollte durch eine elektrophysiologie Untersuchung die Nervenleitgeschwindigkeit (NLG-Messung) gemessen werden. Diese Untersuchung bieten Fachärzte für Neurologie oder für Physikalische Medizin an. Mit dieser Messsung kann objektiv bestimmt werden, wie schwer die bestehende Einengung des Nervens ist.

Behandlung eines Karpaltunnelsyndroms

Im Anfangsstadium bei noch geringer Ausprägung des CTS kann zunächst eine nicht-operative (konservative) Behandlungen versucht werden. Durch eine Ruhigstellung in einer Lagerungsschiene wird eine Beugung des Handgelenkes und somit eine zusätzliche Druckerhöhung im Karpaltunnel verhindert.

Bei fortgeschrittener Symptomatik, lang andauernden Beschwerden und entsprechend eingeschränkter Nervenleitgeschwidigkeit ist nur die operative Therapie zielführend. Durch die Operation wird der bedrängte Nervus medianus aus seiner Einengung befreit, indem das straffe Dach des Karpaltunnels, das Retinaculum flexorum, vollständig durchtrennt wird. Durch diese Maßnahme wird der eingeengte Karpaltunnel erweitert und der mechanische Druck auf den Nerven reduziert.

Man sollte mit der Entscheidung zur Operation nicht zu lange warten da der empfindliche Medianusnerv durch lange bestehende Druckeinwirkungen irreversibel geschädigt werden kann.

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Schnellender Finger

Was ist ein schnellender Finger (Digitus saltans)?

Der schnellende Finger wird auch Schnappfinger, oder Springfinger genannt. Es handelt sich dabei um eine degenerative Veränderung der Beugesehne am Fingergrundgelenk. Durch eine Verdickung der Sehne gleitet diese in ihrer Sehnenscheide nicht mehr unter dem Ringband durch und blockiert. Löst sich der blockierte Finger durch Beugung oder Streckung kommt es zu einer ruckartigen Bewegung, weswegen diese Erkrankung auch als schnellender Finger bezeichnet wird. Es kommt auch vor, dass der betroffene Finger nicht mehr bewegt werden kann, sondern in meist gebeugter Stellung fixiert ist. Die Diagnosestellung ist für den untersuchenden Arzt meist mit einem Blick möglich.

Ursache für einen schnellenden Finger

Der schnellende Finger kommt gehäuft bei Menschen vor die bereits mehr als 60 Jahre alt sind. Frauen sind häufiger betroffen als Männer und eine Diabeteserkrankung dürfte die Entstehung eines schnellenden Fingers zusätzlich begünstigen. Es kommt zu einer derben Verdickung der Beugesehne auf Höhe des Fingergrundgelenkes, diese Verdickung blockiert beim Durchgleiten der Sehne unter dem Ringband.

Behandlung eines schnellenden Fingers

Im Anfangsstadium kann manchmal durch entzündungshemmende, abschwellende Medikamente, kombiniert mit einer Bewegungstherapie, die Sehne zum Abschwellen gebracht werden. Durch diese Maßnahmen kann sich eine Besserung der Beschwerden einstellen. Eine dauerhafte Besserung der Symptomatik kann jedoch meistens nur durch eine Operation erreicht werden.

Die Operation wird über einen kleinen Hautschnitt durchgeführt und kann in der Regel ambulant erfolgen. Dabei wird das Ringband des betroffenen Fingers auf Höhe des Fingergrundgelenkes aufgesucht und durchtrennt. Zusätzlich kann noch Gewebe der verdickten Sehnenscheide entfernt werden. Nach Beseitigung dieses mechanischen Hindernisses kann der Finger wieder frei bewegt werden.

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Sehnenscheidenentzündung

Was ist eine Tendovaginitis de Quervain?

Die Tendovaginosis stenosans de Quervain ist eine Entzündung der Sehnenscheiden im Bereich des Handgelenks, die durch eine Einengung der Sehnengleitkanäle hervorgerufen wird. Die Strecksehnen der Finger und des Handgelenks verlaufen in getrennten Sehnenfächern über den Handrücken. Bei der Tendovaginitis stenosans de Quervain ist lediglich das erste Strecksehnenfach betroffen.

Ursachen für eine Tendovaginitis

Durch eine persistierende Überlastung oder wiederkehrende starke Beanspruchungen der Sehnen kann es zu einer entzündlichen Reizung der Sehnen kommen. In weiterer Folge kommt es zu einem Reiben der Sehnen in den Sehnenfächern da nicht mehr ausreichend Gleitflüssigkeit in Relation zu der Beanspruchung gebildet wird. Reaktiv schwillt das Sehnenfach an und engt wiederum die Sehnen in ihrem Verlauf ein.

Symptome einer Tendovaginitis

Bei einer Tendovaginitis stenosans de Quervain kommt es zu schmerzhaften Beschwerden im Bereich des Handgelenks auf der Daumenseite. Die Schmerzen nehmen zu wenn die Hand in Richtung Elle bewegt wird. Die Beschwerden treten entweder akut auf oder entwickeln sich langsam und kontinuierlich.

Diagnose der Tendovaginitis

Aufgrund der Schilderungen von Betroffenen bei welchen Tätigkeiten Schmerzen auftreten, kann oft das Vorliegen einer Tendovaginitis vermutet werden. Durch abtasten und eventuelles Auslösen eines Druckschmerzes über dem betroffenen Sehnenfach sowie durch den sogenannten Finkelsteintest wird die Diagnose gesichert.

Therapie der Tendovaginitis

Primär sollte ein konservativer Therapieversuch mittels symptomatischen Maßnahmen durchgeführt werden. Dabei wird der Daumen und das Handgelenk für einige Tage in einer Schiene ruhiggestellt, zusätzlich ist die Einnahme entzündungshemmender Schmerzmedikamente empfehlenswert. Bei länger andauernden Schmerzzuständen kann auch eine lokale Infiltrationstherapie durchgeführt werden.
Sollte durch diese Maßnahmen keine Beschwerdebesserung erreicht werden, empfiehlt sich die operative Therapie.

Bei der Operation wird über einen kleinen Hautschnitt direkt über dem betroffenen Strecksehnenfach dieses dargestellt und nach Identifizierung desselben in deiner gesamten Länge eröffnet. Nach der Spaltung wird überprüft ob ein freies Gleiten der Sehne nun möglich ist.

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Skidaumen

Wann spricht man von einem Skidaumen?

Als Skidaumen wird ein Riss des inneren (ulnaren) Daumenseitenbandes im Grundgelenk des Daumens bezeichnet, der häufig durch einen Sturz auf die Hand mit nach außen abgespreiztem Daumen verursacht wird. Da diese Verletzung immer wieder nach Skiunfällen beobachtet wird, da der Skistock zu einer Abspreizung des Daumens führt, wird sie auch als Skidaumen bezeichnet. Auch durch andere Sturzereignissen oder beim Ausüben von Ballsportarten kann es zu dieser Verletzung kommen.

Symptome bei einem Skidaumen

Im Akutstadium, kurz nach der Verletzung zeigt sich ein stark geschwollenes und schmerzhaftes Daumengrundgelenk. Oft besteht eine Hämatomverfärbung und eine schmerzbedingte Bewegungseinschränkung des Daumens.

Sollte ein gerissenes ulnares Daumenseitenband nicht behandelt werden und damit das Daumengrundgelenk stabilisiert werden, kann es zu einer bleibenden Instabilität kommen. Diese zeigt sich dann vor alle durch eine gestörte Greiffunktion zwischen Daumen und Zeigefinger (Spitzgriff) und kann das Halten eines Stiftes oder das feste Fixieren von Gegenständen zwischen diesen beiden Fingern unmöglich machen

Diagnose des Skidaumens

Die Schilderung des Unfallherganges gibt schon erste Hinweise auf das eventuelle Vorliegen eines Skidaumens. Bei einer klinischen Untersuchung wird eine Druckschmerzhaftigkeit über dem betroffenen Seitenband sowie die Stabilität des Daumengrundgelenkes überprüft. In weiterer Folge wird eine Röntgenaufnahme durchgeführt um einen knöchernen Bandausriss auszuschließen. Sollten keine knöchernen Verletzungen vorliegen und das Gelenk ist klinisch instabil sollten Röntgenaufnahmen unter Aufklappung des Gelenkes (gehaltene Aufnahmen)angerfertigt werden. Zeigt sich bei dieser Röntgenuntersuchung eine vermehrte Aufklappbarkeit im Seitenvergleich gilt die Diagnose einer Ruptur des ulnaren Daumenseitenbandes als gesichert.

Therapie des Skidaumens

Refixation mit PushLock (Quelle: Arthrex)

Bei bestimmten Verletzungsformen kann eine konservative Therapie mit Gipsruhigstellung des Daumengrundgelenkes für sechs Wochen durchgeführt werden. Die konservative Therapie eignet sich zum Beispiel bei einem knöchernen Bandausriss, wenn das abgerissene Knochenfragment nur sehr wenig verschoben ist. Sollte das Fragment deutlich verschoben sein, ist eine Fixierung desselben im Rahmen einer Operation empfehlenswert. Bei einem Ausriss des Bandes direkt am Knochen, kann dieses mit kleinen Fadenankern wieder im Knochen verankert werden. Ist das Band in seinem Verlauf gerissen, kann es direkt genäht werden. 

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Knochenbrüche
Oberen Extremität

Schlüsselbeinbruch/Claviculafraktur

Ein Schlüsselbeinbruch kommt meist durch Stürze vor allem bei sportlichen Aktivitäten wie Radfahren, Skifahren oder bei Ballsportarten vor. Es wird unterschieden ob der Bruch im äußeren, mittleren oder inneren Drittel des Schlüsselbeins lokalisiert ist. Prinzipiell weisen Schlüsselbeinbrüche eine gute Heilungstendenz auf. Bei der Heilung kommt es jedoch meistens durch die Anlagerung von Knochengewebe zu einer stellenweise Verdickung des Schlüsselbeins, was als Buckel oft kosmetisch und haptisch als störend empfunden wird. Eine Operation ist empfehlenswert wenn die Bruchstücke drohen die Haut zu perforieren, oder wenn eine deutliche Verkürzung des Schlüsselbeines besteht, da somit die Funktionalität des Schultergelenkes beeinträchtigt werden könnte. Bei einer Operation wird der Bruch eingerichtet und das Schlüsselbein mit einer Platte und Schrauben fixiert.

Bruch des Oberarmkopfes/subcapitale Humerusfraktur/Schulterbruch

Stabilisierung einer subcapitalen Oberarmfraktur mit Platte

Bei der sogenannten subcapitalen Oberarmfraktur handelt es sich um einen Bruch am Übergang vom Oberarmschaft zum Oberarmkopf. Liegt keine deutliche Verschiebung des Bruches vor, kann man diesen Bruch mit einem ruhigstellenden Schulter-Arm-Verband (Gilchristverband) behandeln, wobei engmaschige Röntgenkontrollen notwendig sind. Bei einer deutlichen Verschiebung des Bruches, oder bei Mehrfragmentbrüchen ist eine Operation empfehlenswert. Bei einer Operation wird der Bruch eingerichtet und anschließend mit einer Platte und Schrauben fixiert. Sollte in manchen Fällen der Oberarmkopf durch das Vorliegen eines Trümmerbruches nicht mehr zu rekonstruieren sein, muss eine Schulterprothese implantiert werden.

Bruch des Oberarmschaftes

Stabilisierung eines Oberarmschaftsbruches mit einem Verriegelungsnagel

Der Bruch des Oberarmschaftes kommt bei jüngeren Patienten nur bei höherer Gewalteinwirkung wie zum Beispiel durch einen Sturz aus großer Höhe oder bei Verkehrsunfällen vor. Eine Operation ist immer empfehlenswert wenn keine Risikofaktoren vorliegen. Bei Vorliegen eines wenig verschobenen Bruches kann man über kleine Schnitte einen Nagel in den Markraum einbringen und den Bruch damit überbrücken. Sollte ein komplizierter Bruch mit mehreren Fragmenten vorliegen, ist ein offenes Einrichten und eine Fixierung mit einer Platte und Schrauben ratsam.

Ellenbogennaher Oberarmbruch/supracondyläre Oberarmfraktur

Stabilisierung einer supracondylären Oberarmfraktur mit Doppelplattenosteosynthese

Bei der supracondylären Oberarmfraktur handelt es sich um einen Bruch des Oberarmes über dem Ellenbogengelenk. Bei Vorliegen dieser Bruchform kommt es nahezu immer zu einer deutlichen Verschiebung der Fragmente was zu einer Einschränkung der Funktion im Ellenbogengelenk führen würde. Daher ist eine Operation zur Herstellung der ursprünglichen Gelenkverhältnisse immer angeraten. Bei der Operation wird der Bruch eingerichtet und mit ein oder zwei Platten und Schrauben fixiert.

Bruch des Ellenbogens/Olecranonfraktur

Stabilisierung der Olecranonfraktur mit Zuggurtungsosteosynthese

Durch einen direkten Sturz auf den Ellenbogen kann es zu einem Bruch desselben kommen. Sollte keine deutliche Verschiebung der Bruchstücke vorliegen, kann dieser Bruch mit einem Oberarmgips zur Ausheilung gebracht werden. Besteht jedoch ein Spalt im Bereich der Gelenkfläche ist eine Operation notwendig. Hier besteht die Möglichkeit den Bruch mit Drähten zu fixieren oder bei Vorliegen mehrerer Fragmente eine Stabilisierung mit einer Platte und Schrauben vorzunehmen.

Bruch des Unterarmes/Antebrachiifraktur

Stabilisierung von Elle und Speiche mit Platten

Der Unterarm besteht aus zwei Knochen, der Speiche (Radius) und der Elle (Ulna). Diese beiden Knochen korrespondieren im Ellenbogengelenk und im Handgelenk und sind vor allem bei Umwendbewegungen des Unterarmes einem komplexen Bewegungsablauf gegeneinander ausgesetzt. Sollte es durch einen Bruch zu einer Verkürzung oder Achsabweichung eines oder beider Knochen kommen, ist immer auch die Funktion der angrenzenden Gelenke, also des Handgelenks und des Ellenbogengelenks beeinträchtigt.
Daher ist beim Bruch eines oder beider Knochen im Unterarmschaftbereich eine Operation empfohlen.

Bruch des Handgelenkes/distale Radiusfraktur

Stabilisierung der distalen Radiusfraktur mit Plattenosteosynthese

Der Bruch des Handgelenkes oder distale Radiusfraktur genannt kommt typischerweise durch einen Sturz auf die Hand bei gestrecktem Arm zustande. Während bei jüngeren Patienten zumeist eine beträchtliche Krafteinwirkung zu dieser Verletzung führt, wie zu Beispiel der Sturz von einer Leiter, kommt es im fortgeschrittenen Alter auch durch Bagatelltraumen wie zum Beispiel ein Sturz über die Teppichkante zu dieser Verletzung. Klinisch zeigt sich ein deutlich geschwollenes und schmerzhaftes Handgelenk mit eingeschränkter Beweglichkeit. Durch Röntgenaufnahmen kann man erkennen wie stark die Verschiebung der Bruchstücke ist und Rückschlüsse über die Instabilität des Bruches ziehen. Unverschobene oder nur gering verschobene Brüche können durch eine Gipsruhigstellung für vier Wochen behandelt werden, manchmal ist ein Einrichten des Bruches notwendig. Wichtig ist es im Verlauf engmaschige Röntgenkontrollen durchzuführen und den Gips zu wechseln, sollte er gelockert sein. Läuft der Bruch in die Gelenkfläche aus oder ist der Bruch als instabil zu bewerten, sollte eine Operation immer in Betracht gezogen werden, da bei einer Fehlverheilung eine Funktionseinschränkung im Handgelenk resultieren würde.

Kahnbeinbruch

Das Kahnbein ist der Handwurzelknochen der am häufigsten Brüche aufweist. Der typische Unfallmechanismus besteht aus einem Sturz auf die Hand. Klinisch ist meist ein schmerzhaftes und geschwollenes Handgelenk auffällig. Im Akutstadium ist ein Kahnbeinbruch durch Röntgenaufnahmen oft nicht zu diagnostizieren, weshalb er auch zu den am häufigsten übersehenen Brüchen zählt. Sollte der Untersucher den Verdacht haben es könnte ein Kahnbeinbruch vorliegen und dieser auf den Röntgenaufnahmen nicht zu sehen sein, empfiehlt es sich eine Gipsruhigstellung durchzuführen und in weiterer Folge eine Computertomographie durchzuführen. Alternativ kann man nach einer Woche den Gips abnehmen und spezielle Röntgenaufnahmen (eine sogenannte Kahnbeinserie) durchführen, da nach einer Woche der Bruch zumeist erkennbar ist.

Stabilisierung der Kahnbeinfraktur mit einer Schraube

Da das Kahnbein eine sehr langsame Heilungstendenz hat ist bei Vorliegen eines Bruches eine langwierige Gipsruhigstellung von acht bis zwölf Wochen, je nach Lokalisation erforderlich. Besteht eine Verschiebung der Bruchstücke gegeneinander ist eine Operation ratsam, ebenfalls bei instabilen Bruchformen. Bei einer Operation kann der Bruch durch einen kleinen Hautschnitt mit einer Schraube stabilisiert werden.

Bruch von Mittelhandknochen, Fingerbrüche

Brüche von Mittelhandknochen oder Fingergliedern können oft durch ruhigstellende Verbände behandelt werden. Wichtig ist es festzustellen ob eine Abweichung der physiologischen Bewegungsachse besteht, da im Falle einer Bruchheilung in Fehlstellung eine Störung der Greiffunktion resultieren kann. Sollte eine solche Fehlstellung der Achse durch die Bruchform vorliegen, ist eine Operation empfehlenswert.

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Unteren Extremität

Oberschenkelschaftbruch

Oberschenkelschaftbruch Marknagelung

Ein Oberschenkelschaftbruch kommt vor allem bei jungen Patienten durch Hochrasanztraumen wie ein Sturz aus großer Höhe oder ein Verkehrsunfall zustande. Der Bruch sollte in jedem Fall innerhalb der ersten Stunden stabilisiert werden, wobei Plattensysteme, Nagelsysteme und externe Fixateure zur Verfügung stehen. Häufig ist bei Schwer- und Mehrfachverletzten eine schnelle und möglichst wenig invasive Stabilisierung notwendig. In diesem Fall wird der Bruch über ein externes Fixationsgestell, das über kleine Stiche mit Schrauben im Knochen verankert wird, überbrückt. Bei einfachen Brüchen ist die Versorgung mit einem Marknagel die Methode der Wahl, während komplexe Mehrfragmentbrüche mit einer Platte versorgt werden müssen.

Bruch des Schienbeinkopfes

Der Schienbeinkopf beinhaltet den Teil des Kniegelenkes der das Körpergewicht aufnimmt. Ein Bruch des Schienbeinkopfes kommt durch einen Sturz aus der Höhe auf das gestreckte Bein zustande. Nahezu immer kommt es zu einem Bruch der Gelenkfläche, oft mit einer Impression und Bildung einer Gelenkstufe. Um eine möglichst ungestörte Funktion des Kniegelenkes zu erhalten und sekundäre Knorpelschäden durch bestehende Gelenkstufen zu verhindern, sollte die Kontinuität der Gelenkfläche nach Möglichkeit wieder rekonstruiert werden. Bei einer Operation wird die Gelenkfläche so gut wie möglich rekonstruiert und mit einer Platte und Schrauben fixiert. Bei größeren Knochendefekten ist die Verwendung von Knochenersatzmaterialien zur Auffüllung derselben notwendig. Unverschobene Brüche des Schienbeinkopfes können ohne Operation mit einer Ruhigstellung und strikter Entlastung behandelt werden.

Unterschenkelbruch

Bei einem Schaftbruch des Unterschenkels ist oft das Schienbein, das die Hauptlast des Körpergewichtes trägt und das Wadenbein betroffen. Ein Bruch geschieht oft bei Verkehrsunfällen und durch Sportverletzungen. Oft kommt es zusätzlich zu einer Verletzung der umgebenden Wadenmuskulatur. Eine Stabilisierung des Bruches sollte innerhalb weniger Stunden erfolgen um einer zunehmenden Schädigung der Muskulatur vorzubeugen. Die Stabilisierung mit einem Marknagel ist die Methode der Wahl. Bei Trümmerbrüchen mit Gelenkbeteiligung kann mitunter auch eine Platte oder ein Fixateur externe bei offenen Brüchen verwendet werden.

Knöchelbruch

Bei einem Knöchelbruch können der Außenknöchel oder der Innenknöchel oder beide Knöchel gemeinsam betroffen sein. Typischerweise kommt es durch ein Umknicken im Sprunggelenk, zum Beispiel bei einem Sturz über Stiegen, zu dieser Verletzung. Da es durch Knöchelbrüche zu einer Fehlstellung im Sprunggelenk kommen kann, ist eine Wiederherstellung der anatomischen Stellung des Gelenkes notwendig. Der Außenknöchel wird mit einer Platte und Schrauben fixiert, während der Innenknöchel mit Schrauben gestellt wird. Bei einem Riss der Verbindungsbandes zwischen Schien- und Wadenbein (Syndesmosenband), muss der Abstand zwischen diesen beiden Knochen mit einer zusätzlichen Schraube wiederhergestellt werden. Unverschobene Knöchelbrüche können ohne Operation mit einer Gipsruhigstellung behandelt werden.

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Stoßwelle
Stosswellentherapie

Die Stoßwellentherapie wurde eigentlich zur Zertrümmerung von Gallen und Nierensteinen entwickelt, nun aber auch seit einigen Jahren in der Orthopädie verwendet. Es handelt sich dabei um Schallwellen, die Teile des menschlichen Organismus in Schwingungen versetzt und zum aufbrechen von Gitterstrukturen führt. Dadurch werden Kalkablagerungen zerkleinert und können auf dem Lyphweg abtransportiert werden.

Radiale Stoßwellen bewirken die Ausschüttung zahlreicher Substanzen, die als Botenstoffe im Körper verschiedene Reaktionen auslösen. Einer dieser Stoffe ist der Schmerzmediator und Wachstumsfaktor Substanz P. Radiale Stoßwellen verstärken seine Freisetzung. Das führt zu Schmerzminderung, Erweiterung der Blutgefäße und somit zu besserer Durchblutung und sogar zu Knochenneubildung. Stickoxid (NO) hat ebenfalls gefäßerweiternde Wirkung und spielt eine wichtige Wirkung in der Gefäßneubildung.

Entzündungsmediatoren wie COX II können durch die Radiale Stoßwelle gehemmt werden. Dies führt zu einer Abschwächung entzündlicher Prozesse (antiphlogistischer Effekt).

Radiale Stoßwellen bewirken die Freisetzung freier Radikale. So werden körpereigene zelluläre Abwehrmechanismen gestärkt – der Körper beginnt sich aktiv gegen seine Erkrankung zu wehren.

Anwendung

Durch die Stoßwellen werden die Knochenzellen zum Wachstum angeregt. Über das Wachstum dieser Zellen im Bruchspalt kann der instabile Knochen besser zur Heilung gelangen. Die Extrakorporale Stoßwellentherapie wird bei folgenden Erkrankungen eingesetzt:

  • Kalkschulter
  • Tennisellbogen
  • Fersensporn
  • Golferellbogen
  • Steife Schulter
  • Pseudoarthrose (Knochenbruchheilungsstörung)

Vorteile

  • Keine Strahlenbelastung
  • Nebenwirkungsarm
  • Schonende Methode
  • Vermeidung einer Operation
  • Hohe Erfolgsquote

Therapie

Üblicher Weise sind 3 (maximal 5 bis 6) Behandlungen im wöchentlichen Abstand ausreichend. Eine Therapie mit 2.000 Impulsen dauert ca. 4 Minuten. Die Anzahl und Intensität der Impulse wird dem Krankheitssymptom angepasst und ist individuell einstellbar.

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